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Sporttrauma update

Aktualisiert: 12. Jan. 2020

18. Sporttraumatologisches Symposium der Sportklinik Stuttgart


Jedes Jahr im Dezember veranstaltet die Stuttgarter Sportklinik einen fachlichen Austausch zu Themen der Sportmedizin. Es wurde dazu ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Über 200 Ärzte und Therapeuten nahmen am vergangenen Samstag den 7. Dezember 2019 diese Gelgenheit wahr. Und so war auch ich wieder einemal dabei und der Tag verging wie im Flug.

Experten berichteten über ihre Erfahrungen mit bestimmten Operationstechniken und zeigten kurze Videodemonstrationen. Ein große Rolle spielte beim diesjährigen Symposium die sogenannte "konservative Therapie". Es wurden Studien vorgestellt, durch die die Entscheidungsfindung Operation oder therapeutische Maßnahmen erleichtert werden soll. Sehr häufig kann man z. B bei einer Erstverletzung oder bei vielen Instabilitäten mit alternativen Maßnahmen (Physiotherapie, Trainingstherapie, ect.) bessere und langfristigere Erfolge erzielen. Besonders spannend für mich waren folgende Themen und Fragestellungen:

- Der Werferellenbogen (Schmerz an der Ellenbogeninnenseite)

- Verdickung der Gelenkinnenhaut am Ellenbogen und Knie (Plicasyndrom)

- Auswirkung von Störungen bei Schulterblattbewegungen (Scapuladyskinesie)

- Therapie bei Sprunggelenksinstabilität ohne Operation (OSG - Instabilität)

- wann muss ein Meniskus operiert werden? / wann greifen eher Therapiemaßnahmen?

- wie bekommt man eine Kniescheibe wieder in die richtige Position (Patellaluxation)?

- wann muss eine Schulter nachdem sie augekugelt (luxiert) war operiert werden?

- Knorpelrekonstruktion bei Knorpelverletzungen

Die Vorträge wurden spannend aufbereitet und anschließend konnten Fragen gestellt werden. Außer den Ärzten der Sportklinik referierten auch Experten aus anderen Kliniken.

Die Möglichkeiten zur Knorpelrekonstruktion faszinierten mich besonders. Geschädigtes Knorpelgewebe kann nicht nachwachsen - leider! Daher versucht man z.B. den Knochen bis zum schwammartigen Gewebe (Songiosa) anzubohren, damit sich ein Knorpelersatzgewebe beim Ausheilen bildet. Auch können Chirurgen ganze "Bolzen" aus den verletzten Knorpelflächen entnehmen und durch Knorpelgewebe aus anderen Gelenken ersetzen. Dazu wird z.B ein gleichgroßes Stück aus dem unbelasteten Knorpel des Kniegelenks entnommen und im Sprunggelenk wieder eingesetzt. Dr. Becker der Sportklinik zeigte dazu beeindruckende Videos.

Die Methode, die für mich besonders faszinierend war, ist die Knorpelzellentransplantation (ACT=autologe Chondrozyten Transplantaion). Hierbei wird Knorpelgewebe gezüchtet; dieses hat dann eine gelartige Konsistenz. Bevor dies aber angebracht werden kann, muss der Restknorpel bis zur Schwammknochenstruktur abgetragen werden. Das gezüchtete Knorpelgel wird dort aufgetragen und während das Gelenk weiter entlasten werden muss, baut sich das Gel in eine sehr knorpelähnliche Struktur um. Damit wurden schon viele Patienten wieder schmerzfrei. Allerdings funktioniert diese Technik nur bis zu einer Altersgrenze von etwa Mitte 50.

Einige Bilder zu diesem Thema habe ich hier mitgebracht:





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